„Zwei Pedalos über alle Berge“ Tour Transalp 2025

 

Eine Alpenüberquerung auf dem Rennrad 

Thomas Langner und Norbert Storm vom RSC Pedalo Weiterstadt 1989 e.V. meisterten die TOUR Transalp vom 15.-21.06.2025, eines der härtesten und gleichzeitig schönsten Etappenrennen Europas für Amateurrennradfahrer. 

Das Konzept der Veranstaltung ist, sich einmal im Leben eine Woche lang wie ein Radprofi zu fühlen. Der Rhythmus ist Schlafen, Essen, Radfahren. Und dabei überqueren die Teilnehmer die Alpen einmal von Nord nach Süd– über die bekanntesten und gefürchtetsten Pässe Europas.  

Die Strecke 2025 führte von Innsbruck nach Riva del Garda: sieben Etappen, 660 Kilometer, rund 16.000 Höhenmeter. Mit dabei: über 650 Fahrerinnen und Fahrer aus mehr als 30 Nationen. Mitten unter ihnen: Thomas Langner und Norbert Storm vom RSC Pedalo Weiterstadt 1989 e.V. Beide traten in der Senior Grand Masters-Klasse als Einzelstarter an – einer Altersklasse für Fahrer ab 60 Jahren.  

Kein Spaziergang – aber ein Erlebnis 

Die TOUR Transalp machte ihrem Ruf als eines der anspruchvollsten Etappenrennen Europas auch 2025 wieder alle Ehre. Besonders die Kombination aus technisch fordernden Abfahrten, langen Anstiegen mit Steigungen bis zu 18%, und teils intensiver Hitze stellte viele Teilnehmer vor große Herausforderungen. Bereits auf der zweiten Etappe kam dann auch noch Regen dazu – leichter Niesel zu Beginn, der die Straßen rutschig machte. „Das war nicht dramatisch, aber es war unangenehm“, so Norbert Storm. „Man fährt vorsichtiger – und verliert Zeit, wenn man eigentlich rollen lassen könnte.“ Ansonsten aber war das Wetter auf der Tour fast durchgehend gut. 

Alleine unterwegs – und trotzdem zusammen 

Obwohl beide als Einzelstarter gemeldet waren, versuchten Langner und Storm, wenn es sich anbot, auch mal gemeinsam zu fahren. In den Anstiegen aber musste oft jeder für sich sein Tempo finden. „Gerade am Berg bringt es nichts, sich gegenseitig zu ziehen“, erklärt Norbert Storm. „Da ist jeder auf sich gestellt.“ Der Teamgeist war dennoch spürbar – vor allem durch den Mann im Hintergrund: Herbert Hügel, zweiter Vorsitzender des RSC Pedalo, begleitete die beiden als Fahrer des Materialwagens. Jeden Tag war es seine Aufgabe, die Ausrüstung und persönlichen Dinge von Etappenort zu Etappenort zu bringen – ein oft unterschätzter, logistischer Kraftakt. „Manchmal war es gar nicht so einfach, mit dem Auto rechtzeitig über die Pässe zu kommen“, erzählt Hügel. Die Zwischenzeit nutzte er übrigens ebenfalls sportlich – für eigene Ausfahrten in der spektakulären Umgebung. 

Große Pässe, große Gefühle 

Die TOUR Transalp lebt nicht nur von ihrer sportlichen Härte, sondern auch von den emotionalen Momenten, die viele Teilnehmer mitnehmen. Besonders eindrucksvoll: das Stilfserjoch (2757 m), einer der legendärsten Alpenpässe überhaupt. Auch der Passo Mortirolo, der Crocedomini oder der kaum bekannte, aber gnadenlose Vivione forderten Fahrtechnik, Ausdauer – und Nerven. „Das Panorama am Stilfserjoch war einfach überwältigend“, so Thomas Langner. „Das sind Momente, die du nie vergisst – trotz der Schmerzen in den Beinen.“ Auch Storm zeigte sich beeindruckt von der Streckenführung: „Die Planer haben da ein echtes Highlight geschaffen – fast jeder Tag hatte etwas Besonderes.“  

Platzierungen und Leistung 

Trotz der enormen Belastung konnten beide RSC-Fahrer starke Ergebnisse einfahren – gerade in Anbetracht des besonders leistungsstarken Starterfelds 2025: 

  • Thomas Langner belegte am Ende den 23. Platz in der Klasse Senior Grand Masters mit einer Gesamtzeit von 28:05:52 Stunden. 
  • Norbert Storm erreichte den 27. Platz in 28:42:12 Stunden. 

Zum Vergleich: Mit diesen Leistungen hätten beide im Vorjahr an den Top-10 gekratzt – ein Beleg dafür, wie hart und eng die Konkurrenz in diesem Jahr war. 

Persönliche Bilanz 

Alle drei Pedalos sind sich einig, dass das Wichtigste das gesunde und sturzfreie Erreichen des Ziels in Riva am Gardasee war.  

Für Thomas Langner hat die TOUR Transalp 2025 alle Erwartungen erfüllt. Nach drei Teilnahmen sieht er für sich diese Reise über die Alpen als abgeschlossen an. „Ich habe alles erlebt, vor allem das Gefühl bei dieser Veranstaltung über mich selbst hinausgewachsen zu sein. Das Kapitel ist für mich rund. Jetzt gilt es neue Herausforderungen auf dem Rennrad zu finden.“ Norbert Storm hingegen lässt sich eine Rückkehr offen: „Wenn die Umstände passen, kann ich mir gut vorstellen, nochmal dabei zu sein.“ Und auch Herbert Hügel zieht ein positives Fazit: „Die Stimmung, die Landschaft – das war eine großartige Woche. Ich bin froh, dass ich dabei sein konnte.“ 

Und schön war, dass so viele daheimgebliebene Vereinskameraden von Etappe zu Etappe mitgefiebert haben. Das zeigt tollen Teamgeist und Zusammenhalt im Verein RSC Pedalo. 

Über alle Berge – und doch angekommen 

Die TOUR Transalp 2025 war für die Fahrer des RSC Pedalo Weiterstadt eine Herausforderung auf vielen Ebenen – sportlich, logistisch, emotional. Doch gerade das macht sie so besonders: Sie ist nicht einfach ein Rennen, sondern eine Reise. Eine Reise, die zeigt, was möglich ist – mit Vorbereitung, Ausdauer, Teamgeist und einer ordentlichen Portion Leidenschaft.  

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