Der kommende Sonntag (08.07.2018) wird für viele Triathleten wieder der längste Tag des Jahres. In Frankfurt findet die Ironman-Europameisterschaft statt. Neben 70 Profiathleten werden sich am frühen Sonntagmorgen ca. 3000 Altersklasse-Athleten in den Langener Waldsee stürzen, um die 1. Etappe, die 3,8km lange Schwimmstrecke, zu absolvieren. Wer ein Frühaufsteher ist, kann hier live und kostenlos ab 6:30 Uhr das Kopf-an-Kopf-Rennen des aktuellen Weltmeisters Patrick Lange vom DSW Darmstadt und des Doppelweltmeisters und Olympiasiegers Jan Frodeno um die europäische Krone verfolgen.
Sind die Athleten dann auf der 180 km-Radstrecke kann man problemlos mit einem Shuttlebus in die Frankfurter Innenstadt fahren. Dort kann man die Athleten mehrmals auf der Rad- sowie der Laufstrecke anfeuern. Ab 14.00 Uhr wird es auf den eintrittsfreien Tribünen auf dem Römer hoch hergehen, wenn der Europameister, bzw. Europameisterin finisht. Ein echter Leckerbissen für Sportbegeisterte, als einer von über 100.000 Zuschauern an der Strecke dabei zu sein.
Unter den Altersklasse-Athleten werden auch die zwei Triathleten Michael Nies und Gunther Volz vom RSC Pedalo Weiterstadt dabei sein.
Für Nies, der in der Altersklasse 40-45 Jahre startet, ist es das erste Mal, dass er die Königsdisziplin der Triathleten meistern möchte. „Bereits beim ersten Heinerman in Darmstadt war mir klar, dass ich gerne mal an einer Langdistanz teilnehmen will“, so Nies. Nachdem er zwei Mal probeweise das Köln Hawaii-Spezial (3,8 km Schwimmen, 180 km Rad fahren und 14 statt 42 km Laufen) gefinisht hatte, überzeugte ihn sein Vereinskollege Volz davon, doch in diesem Jahr die komplette Langdistanz in Frankfurt zu absolvieren. Seitdem sind genau 10 Monate vergangen, in denen das Training ausgebaut, Krankheiten überwunden und kleinere Unfälle weggesteckt wurden. Immer wieder motivierte Nies sich mit dem Gedanken an das Feeling, wie es sein wird, von den Zurufen der sportbegeisterten Zuschauer auf der Radstrecke angefeuert und auf dem Frankfurter Römer ins Ziel getragen zu werden. „Mein Ziel ist es einfach gut und gesund durchzukommen“, so Nies zu seinem erwarteten Finish.
Volz (AK 55) hingegen, geht mittlerweile das 8. Mal auf die Langdistanz, den „längsten Tag“, wie der Hessische Rundfunk seinen ganztätigen Livebericht im HR3 am Sonntag tituliert. Aber auch für ihn ist es immer wieder aufregend. „Zu Beginn des Tages weiß man nicht, wie das Rennen verläuft – was einen erwartet“ so Volz. Insbesondere auf der Radstrecke von in diesem Jahr 185 km kann – abgesehen von einer Radpanne – so einiges passieren. Sie führt vom Frankfurter Süden aus gen Norden durch die Wetterau bis nach Friedberg und muss zweimal gefahren werden. Da kommen 1450 Höhenmeter zusammen. Wenn man sich seine Kräfte und auch die Ernährung auf der Strecke nicht richtig einteilt, fehlt es am Ende beim abschließenden Marathon. Das ist kein leichtes Unterfangen und muss so wie die drei Disziplinen des Triathlons auch trainiert werden.
Auch Volz hat sich trotz einiger Verletzungen sehr gewissenhaft auf diesen wichtigen Tag vorbereitet. In monatelanger intensiver Vorbereitung mit bis zu 6000 km Radfahren – egal bei welchem Wetter – sowie zusätzlichem Schwimmen und Laufen teilweise bis zu 20 Stunden Training in der Woche, ist es für ihn dennoch immer wieder eine Herausforderung die Ziellinie auf dem Römer zu überqueren. Im Schnitt gelingt es trotz guter Vorbereitung ca. 500 Startern nicht die 3,8 km-Schwimmstrecke, die 180 km durch die hügelige Landschaft nördlich von Frankfurt und dem strapaziösen abschließenden Marathonlauf am Main zu bewältigen.
Die beiden Triathleten des RSC Pedalo sind jedoch bestens vorbereitet und zuversichtlich. Mit leichter Nervosität, aber auch großer Vorfreude werden sie am Sonntag pünktlich um 6:30 Uhr am Langener Waldsee stehen um am Ende des Tages den Ausruf des Ziel-Moderatoren zu hören